Nach meiner Vorschau auf den September und den Erlebnissen meines letzten Beobachtungsabends wollte ich unbedingt noch mal raus. Da für vorletzten Freitag Abend eine klare und vor allem mondlose Nacht angesagt war, konnte ich es gar nicht abwarten, bis es wieder dunkel wurde. OK, die Sicht nach Westen und somit auf die Venus wird bei uns durch einen Berg und Bäume versperrt. Aber das kennen wir ja schon. Doch kurz nach 20 Uhr erschien über den Bäumen der erste Stern. Noch ein kurzer Blick auf die Sternenkarte; ja richtig – das ist Arktur im Bärenhüter. Fast genau über mir war gleich noch einer – Vega in der Leier.

Nun gab es mit jedem Blick einen Stern mehr. Schon stand das komplette Sommerdreieck über mir. Da! – im Nordwesten der große Wagen und so habe ich auch gleich den Polarstern gefunden. Im Sommerdreieck waren dann auch die Hauptsterne des Schwanes leicht zu entdecken. Jetzt wollte ich natürlich auch das Herbstviereck finden. Doch das war schwieriger als gedacht. Zum Einen stand da noch unser Haus. Da das jedoch nicht weg wollte, musste ich los und den Berg ein Stück höher. Außerdem sind die vier Sterne nicht so hell und im Dunst nicht so leicht zu erkennen. Doch endlich hatte ich sie.
Tief über dem Horizont im Norden, da -wo in der Lichtglocke von Jena sonst selten was zu sehen ist- funkelte mich ein Stern in vielen Farben an. Die Sternenkarte verriet mir, dass es sich um Capella im Fuhrmann handeln muss.
Nun wollte ich noch mal schauen, was aus der Nova im Delfin geworden ist. Aber wo ich vor 3 Wochen noch einen hellen Stern sah, war es nun wieder nichts besonderes.
Inzwischen waren überall Sterne und es war schon richtig dunkel. Trotzdem konnte ich gut sehen und nun erkannte ich schräg über mir ein helles Band am dunklen Nachthimmel. Nicht einfach nur viele Sterne, nein, ein heller Fluss umgeben von unzähligen funkelnden Sternenpünktchen. Cool!!!
Leider war es nun aber auch schon so spät, dass ich ins Bett musste. Aber am nächsten Tag konnte ich mir die Fotos ansehen, die später noch entstanden sind.
Da ist zum einen das Bild, in dem die Andromedagalaxie zu erkennen ist. Ich hab sie bisher noch nie richtig gesehen. Aber wenn ihr das Foto öffnet, seht ihr unten rechts einen größeren grauen Fleck. Das ist unsere Nachbargalaxie.

Sehr schön finde ich auch das Foto der Milchstraße, die sich aus den Bäumen herauswindet. Zum Glück fahren da keine Autos.

Und zum Schluss noch ein Blick hinunter zur Stadt und ins Tal. Am Himmel sieht man jetzt die Plejaden und wieder Capella.

Ich hoffe, Euch gefallen die Bilder genauso wie mir. Nutzt die noch wärmeren Abende und schaut euch um. Es lohnt sich!!!