Pünktlich zum gestrigen 35. Jahrestag des ersten Fluges eines Deutschen in den Weltraum habe ich bei einem Bekannten alte Schulhefte gefunden. Und mit dabei auch Zeitungsartikel über Sigmung Jähn und Walerie Bykowski. Da hab ich gleich die Gelegenheit genutzt und mich mit ihm über damals unterhalten.
„Vor 35 Jahren war ich in der zweiten Klasse. Deutschland bestand aus zwei Teilen und den Menschen auf beiden Seiten der Mauer wurde eingeredet, sie seien die besseren Deutschen. Im östlichen Teil -also der DDR- gab es oft die verschiedensten Sachen nicht ausreichend zu kaufen. Viele Häuser und Strassen waren grau und kaputt. Es wurde viel darüber geredet wie gut wir waren, aber man merkte es nicht wirklich. Der Fortschritt schien bei uns langsamer voran zu kommen.
Damals hoben noch nicht so oft Raketen ab. Es war immer wieder etwas Außergewöhnlihces. Und diesmal flog ein Bürger der DDR in den Weltall. Für mich war es aber weniger das Gefühl jetzt etwas Besonderes zu sein, sondern eher ein Gefühl von „Wir können das auch!“.
In der Schule war es üblich, dass man zu besonderen Anlässen Artikel und Bilder aus Zeitungen suchen und aufkleben musste. Vor 35 Jahren war nun der Start des ersten Fliegerkosmonauten ein besonderer Anlaß und so entstanden diese beiden Seiten:
Ich glaube im westlichen Teil Deutschlands -also der BRD- wurde der Flug nicht besonders wahrgenommen. Über die Ursachen können ruhig andere streiten.“
Inzwischen ist Deutschland wieder ein Land, der Fortschritt scheint es immer eiliger zu haben, regelmäßig fliegen Menschen in das Weltall und wir berichten darüber und sind dadurch mit dabei.