Auch wenn es jetzt schon eine Woche her ist, möchte ich euch noch von meiner letzten Beobachtungsnacht berichten. Nach einer kurzen Sonnenbeobachtung durfte ich ausnahmsweise ganz lange auf bleiben und wir haben unter anderem die ISS, den Mond und eine Nova durch das Teleskop und den Fotoapparat gesehen.
Am Nachmittag schien die Sonne am leicht wolkigen Himmel und so hatten wir nach langer Zeit mal wieder Lust Sonnenflecken zu suchen. Also, unser 114/900 Newton Teleskop auf die Terrasse gestellt, Sonnenfolie vor die Öffnung und Sonne „suchen“. Naja, durch die Sonnenfolie kommt fast kein Licht durch; aber ohne geht gar nicht. Viel zu gefährlich!!! Und da war die Sonne mit ihren die Flecken auch schon. Wir haben mal versucht, sie zu zeichnen. Das geht viel schwerer als man denkt.

Am Abend sollte dann noch die ISS über uns entlang ziehen. Die wollten wir unbedingt mal fotografieren. Vorher war aber noch etwas Zeit und da der Mond trotz leichter Bewölkung so schön leuchtete, haben wir unsere Canon EOS 600D auf ihn gerichtet. Im Display der Kamera war dann am linken Rand eine merkwürdige helle Ausbuchtung zu sehen. Ahh, das muss der „Goldene Henkel“ vom Mond sein. Doch, den gibt es wirklich. Manchmal strahlt die Sonne den Mond so an, dass nur der obere Rand von dem Krater „Sinus Iridium“ beleuchtet wird. Die tiefer liegenden Gebiete sind noch dunkel und dadurch bekommt der Mond seinen Henkel. Das Fotografieren des Henkels war dann aber doch nicht so einfach. Wir üben noch. Hier das momentan wohl beste Foto:

Mit Hilfe einer App fürs Handy wurden wir dann auch rechtzeitig informiert, als es Zeit für die ISS war. Und schon kam sie angeflogen. Unsere Canon war vorbereitet, noch schnell genau ausgerichtet und dann für 30 Sekunden den Nachthimmel fotografieren. Anschließend gleich neu ausrichten und noch ein Foto und dann noch eins. Aber gefallen tut mir nur das Erste. Rechts oben seht ihr sogar noch einen Teil des großen Wagen.

Weil das mit dem Fotografieren so gut klappte, haben wir noch etwas weiter gemacht. Erst mal eine sogenannte Strichspuraufnahme. Hierbei wird für etliche Minuten die selbe Stelle fotografiert. Durch die Drehung der Erde bewegen sich die Sterne in dem Bild und hinterlassen so einen hellen Streifen. Je weiter die Sterne vom Polarstern weg sind, umso länger ist der Streifen.

Als dann der Mond wirklich am Horizont verschwand und es somit etwas dunkler wurden, schauten wir uns noch etwas am Himmel um. Als erstes versuchten wir den gerade erst am Himmel aufgetauchten „neuen Stern“ Nova Delphini 2013 zu finden. Durch die gute Beschreibung war sie dann recht schnell im Teleskop zu sehen. OK, ist auch im Teleskop auch nur ein heller Fleck. Aber wenn man bedenkt, dass da vor seinen Augen ein Stern zu sehen ist, der plötzlich viel, viel heller wurde als er vorher war, ist es schon beeindruckend. Wir haben dann auch von dem Gebiet zwischen Delphin und Pfeil noch ein Foto gemacht:

Zum Schluss haben wir noch den Ringnebel in der Leier aufgesucht. Zwar auch relativ unscheinbar, aber gut zu finden. Müde aber glücklich ging es dann ins Bett.