Und schon kommt der fünfte Beitrag über die Wintersternbilder von Leonie. Diesmal geht es um die Zwillinge. Diese befinden sich Anfang März in den Abendstunden im Süden.

Das Sternbild Zwilling besteht aus zwei „Strichmännchen“-Sternlinien, die an den Armen verbunden sind. Ihre Köpfe werden durch die Sterne „Pollux“ und „Castor“ verdeutlicht. Wie auch bei echten Zwillingen, liegen die beiden Sterne in etwa gleicher Entfernung (P: 35 Lj, C: 46 Lj), wobei Pollux ebenfalls zum Wintersechseck gehört. Obwohl Castor, ein 6-fach Sternsystem, lichtschwächer als Pollux ist, ist er der Hauptstern.
Auch in einer griechischen Sage spielen die Brüder Castor und Pollux eine Rolle. Im Vergleich zu Castor war Pollux unsterblich und als Castor starb, bat sein Bruder seinen Vater Zeus auch ins Totenreich zu können, um bei seinem Bruder zu verweilen. Zeus war von diesem Wunsch so beeindruckt, dass er den Brüdern einen Platz am Sternehimmel verschaffte und sie so auf ewig vereinte.
Da das Sternbild auf dem Band der Milchstraße liegt, sind in ihm etliche Sternhaufen und Nebel aufzufinden. Auch erreicht die Ekliptik in ihm den höchsten Stand im nördlichen Himmel. So steht die Sonne Mitte Juli in ihm und der Mond durchzieht die Zwillinge einmal im Monat.

Sternhaufen M35
M35 ist der größte Sternhaufen im Sternbild Zwilling mit einer Anzahl von 513 Sternen. Die hellsten Sterne sind rote Riesen, drei von ihnen bilden ein auffälliges Dreieck.
Zu finden ist der Sternhaufen am Fuß des rechten Zwillings.

Eskimonebel NGC 2392
Der Eskimonebel wurde 1787 von Herschel entdeckt und hat die gleiche Größe wie der Jupiter.
Entstanden ist der Eskimonebel durch das Abwerfen der Hülle des Zentralstern. Dieser Zentralstern regt den Nebel auch zum Leuchten an. Der Eskimonebel besteht aus zwei Gashüllen, die sich unterschiedlich schnell ausdehnen. Die Filamente entstehen durch Zusammenstöße von Sternwinden. Durch die Gashüllen entstehen Klumpen und Verdichtungen, durch die wiederum Material entsteht, die wie Kometen hinterher gezogen werden. Neuste Entdeckungen eines Forschers zeigen, dass sich ein weiterer Zwergstern im Zentrum befindet, was die Frequenzschwankungen des Leuchtens erklärt.
Der Name erklärt sich leichter, wenn man den Nebel optisch in zwei Teile teilt, in Schalen und Bogen. Dieser Bogen sieht einer Kapuze des Eskimos ähnlich.
Zu sehen ist der Eskimonebel am Ellbogen des linken Zwillings.