Wie ihr wisst, mache ich auch in diesem Jahr wieder am Vorlesetag mit. Und wie ihr sicher auch noch wisst, versuche ich 15 Sternwarten als Vorleseorte zu gewinnen. Aus diesem Grund habe ich auch einen Artikel für die VdS Mitgliederzeitschrift „Journal für Astronomie“ verfasst. Dieser wurde in der letzten Ausgabe veröffentlicht und ich möchte ihn euch hier auszugsweise weitergeben.
„Der Weltraum fasziniert. Er lässt die Menschheit von neuen Zielen träumen und er ist wie geschaffen für Pioniere, deren Neugier immer wieder zu neuen Erkenntnissen führt.
Das Gleiche erleben Kinder Tag für Tag mit ihren Büchern.
Warum nicht beides zusammenführen und die kindliche Neugier auf die fernen, unentdeckten Welten des Weltraums mit denen der Bücherwelten verbinden?
Über die Faszination des Sternenhimmels, der Beschäftigung mit den Weiten des Weltraums muss hier nicht viel gesagt werden. Aber wieso Lesen oder gar Vorlesen?
In einigen Sternwarten wird bereits häufig bei Kinderveranstaltungen vorgelesen und so die Gelegenheit genutzt, den Kindern und ihren Eltern die Sternwarte und das Weltall näher zu bringen. Aber ich glaube viele, vor allem kleiner Sternwarten schrecken noch davor zurück. Kam man einfach noch nicht auf die Idee? Wird darin kein Sinn gesehen? Scheint es zu aufwändig? Werden zu wenig Besucher befürchtet?
Wann könnte man in der Sternwarte vorlesen?
Die Stiftung Lesen führt seit Jahren am dritten Freitag im November den Bundesweiten Vorlesetag durch. Im letzten Jahr begeisterten über 130.000 Vorleserinnen und Vorleser über zwei Millionen kleine und große Zuhörer. Mit dabei waren auch die Sternwarte Hildesheim, die Urania Sternwarte Jena und das Astronomische Zentrum Gera.
Machen Vorleseveranstaltungen den überhaupt Sinn?
Für die Kinder auf jeden Fall. Vorlesestudien [1] zeigen; Vorlesen hat einen sehr positiven Einfluss auf die Entwicklung von Kindern! Wenn ihnen regelmäßig vorgelesen wird,
- verfügen sie über einen deutlich größeren Wortschatz als Gleichaltrige ohne Vorleseerfahrung,
- haben sie durchschnittlich bessere Zensuren,
- haben sie mehr Spaß am Selbstlesen und im dem Umgang mit Texten.
Die Studien zeigen außerdem, dass es 9 von 10 Kindern in Deutschland gut gefällt, wenn ihnen vorgelesen wird. Dabei mögen sie vor allem am Vorlesen die Nähe zu ihren Eltern.
Aber auch für die Sternwarte ergeben sich positive Effekte, indem eine von Natur aus neugierige Besuchergruppe angesprochen wird. Zusammen mit ihren Eltern kommen Besucher, die sonst nicht zur Sternwarte gefunden hätten. Durch die Nutzung der Medienpräsenz des Vorlesetages kommt die Sternwarte wieder ins Gespräch. Und ganz ehrlich, was gibt es schöneres als den strahlenden, neugierigen Blick eines Kindes?
Wie aufwändig ist es nun?
…
Wie viele Besucher sind zu erwarten?
…
Ursprünglich hatten wir bereits für 2016 vorgehabt mindestens 14 weitere Sternwarten zur Teilnahme zu animieren. Doch nun wollen wir es noch einmal versuchen. Welche Sternwarte ist am 17.11. mit dabei und liest vor?
Quelle
[1] Stiftung Lesen | Vorlesestudie 2016
Klicke, um auf Praesentation_Vorlesestudie_2016.pdf zuzugreifen
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