
Wie letzte Woche angekündigt, begeben wir uns nun auf die Suche nach Sternbildern am Himmel. Einen ersten Einblick in die Welt der Sternbilder gaben wir euch schon im Beitrag „Sternbilder im Laufe des Jahres„. Nun -Ende Februar- sind gegen 20 Uhr die auffälligsten Wintersternbilder gut am Südhimmel zu erkennen. Die hellsten Sterne dieser Sternbilder bilden das Wintersechseck bildet. Diese Sterne sind:
- Capella im Fuhrmann,
- Aldebaran im Stier,
- Rigel im Orion,
- Prokyon im Kleinen Hund,
- Sirius im Großen Hund,
- Pollux im Zwilling.
Nur Beteigeuze im Orion passt nicht ins Sechseck.
Um also die Wintersternbilder zu sehen, müssen wir an einem sternenklaren Abend mit möglichst wenig Mondlicht und freier Sicht nach Süden (uns warm anziehen) und nach Süden schauen. Das am leichtesten zu findende Sternbild ist
Orion – der Himmelsjäger
Am auffälligsten sind die 3 eng beieinander liegenden Sterne in der Mitte. Sie bilden den Gürtel des Kriegers. Der vordere Fuß ist Rigel und die hintere Schulter Beteigeuze. Vor sich hält er sein Schild (oder Boden) und in der hinteren Hand seine mächtiges Schwert. Die 3 kleineren Schwerter unterhalb des Gürtels sind die Scheide für das Schwert. Hier befindet sich auch der berühmte Orionnebel. Um den zu sehen, benötigt man jedoch schon ein kleines Fernrohr. Am besten ihr fragt bei eurem nächsten Sternwartenbesuch mal nach.

Mit seinem Schild scheint er den
Stier
im Westen (also rechts von ihm) von ihm abzuwehren. Dieses Sternbild ist durch die deutliche V-Form der Kopfsterne -dem Sternhaufen der Hyaden- leicht zu finden. Der hellste, leicht rötlich schimmernde Stern ist Aldebaran. Er wird oft als das blutunterlaufende Auge des Stieres angesehen. In unserer Abbildung ist es eher ein rotes Muttermal am Kinn. Die rechte Hornspitze sind bei uns die Plejaden, das Siebengestirn. Mit dem Fernglas wirst du in den Hyaden und Plejaden deutlich mehr Sterne entdecken.
Doch der Stier gehört wohl eher zum
Fuhrmann
oberhalb von ihm. OK, um aus diesen Sternen einen Fuhrmann zu erkennen, braucht man schon sehr viel Phantasie. In vielen Darstellungen sieht man ihn auch als Winter-Sechseck. Der hellste Stern Capella ist an unseren Nachthimmel immer -also auch im Sommer- zu sehen.
Durch seine hohe Position ist der Fuhrmann das erste Wintersternbild, dass am Abendhimmel komplett zu sehen ist. Außerdem zieht die Milchstraße durch ihn hindurch.
Östlich -also links- des Fuhrmann und oberhalb des Schwertes des Kriegers stehen die beiden
Zwillinge
Pollux und Castor, die beiden fast gleich hellen Kopfsterne der Zwillinge sind am deutlichsten zu sehen.
Sich an den Händen haltend ziehen die beiden Zwillingsbrüder der griechischen Sagenwelt über den Nachthimmel.
Noch weiter links (also östlich) und unterhalb des Kriegers ist sein
Großer Hund
zu finden. Dieses Sternbild zu erkennen ist schon wesentlich schwieriger. Die meisten Sterne sind viel lichtschwächer und so knapp über dem Horizont nicht zu erkennen. Dafür leuchtet Sirius umso heller. Er ist der hellste Stern am nördlichen Himmel. Dadurch dass er sehr tief steht, muss sein Licht eine lange Strecke durch die bewegte Atmosphäre der Erde hindurch. Dabei wird es immer und immer wieder abgelenkt und es kommt zu einem buntem Flackern in unseren Augen.
Sein Gefährte der
Kleine Hund
ist nicht wirklich als Sternbild zu erkennen. Er ist so klein, dass er nur als kurzer Strich dargestellt wird. Nur sein Hauptstern Prokyon verhilft ihm als Teil des Wintersechsecks zu einer gewissen Bekanntheit.
Wenn ihr auch nicht alle Sternbilder erkannt habt, so sollten doch die Sterne des Wintersechsecks aufzufinden sein. Und wenn ihr ausgehend von diesen eigene Sternbilder erkannt habt; beschreibt sie uns! Wir machen ein Bild daraus.
Also, ab nach draußen und starrt in den Nachthimmel, bis die Sternbilder auf euch zukommen. Viel Spaß eure Pickacha
Alle Abbildungen sind mit dem Programm Stellarium erstellt. Dabei verwendeten wir die Sternbilddarstellung von H.A. Rey (siehe auch „Buchtipp: “Der Grosse Bär im Sternenmeer” von H. A. Rey„).