Da mein Versuch den Besuch in Darmstadt „live“ zu bloggen ziemlich scheiterte, nehme ich den bisherigen Text und ergänze ihn mit weiteren Inhalten, um einen kompletten Bericht draus zu machen.Teil1 behandelt die Erlebnisse bis zum Start, Teil2 den Start selber.

6:49 Uhr: Bald geht es los. Astro schläft noch. Das wird ein langer und aufregender Tag. Eigentlich sind es ja sogar zwei. Der Start der Vega-Rakete mit dem Satelliten ist morgen früh um 2:49 Uhr und bis dahin und danach ist Programm vorgesehen. Anschließend geht es wieder zurück. Zum Glück haben wir frei.
Die Sachen haben wir bereits gestern gepackt. Viel brauchen wir ja nicht – Tablet, Kabel, Steckdosenadapter und etwas Notfallproviant. Der Stift für das Autogramm von Thomas Reiter ist auch dabei!
8:49 Uhr: Der Chef – Pickachu – hat seine Position eingenommen und überwacht alles von der Homebase aus. Eigentlich wollte er ja auch mit, aber seine Anwesenheit hier ist viel zu wichtig 😉 Für uns geht es gleich los.
10:50 Uhr Inzwischen sitzen wir im Zug. Über Erfurt und Frankfurt geht es nach Darmstadt. @Kati_Engel -eine Twitterin und Landtagsabgeordnete aus Erfurt- ist inzwischen mit dabei & hat auch schon einen Tweet mit Astro herum geschickt 😆
Astros Aufregung legt sich wohl erst, wenn wir da sind.
13: 40 Uhr: Wir sind da! Und immer noch überrascht, das esoc Gelände ist ganz dicht beim Bahnhof. Es geht auch gleich rein. Ausweiskontrolle, Taschenkontrolle und Infos verteilen. Im Eingangsbereich fällt einem sofort die von der Decke hängende ISS auf. Cool!
Überall werden wir freundlichst empfangen und alles ist sorgfälltigst ausgeschildert. Dann also – ab in den großen Versammlungsraum
und anschließend etwas umsehen. Und sofort treffen wir @Mausonaut und @SpaceHolgar. Die haben auch ihre Vega-Rakete und das Satellitenmodel mit. Cool!
kurz vor 15 Uhr: Es geht mit Begrüssung, kurzer Einweisung und einigen Erklärungen los. „101 Social Media Teilnehmer aus 27 Ländern“ … beeindruckend.
Gleich darauf starten die Führungen durch das Gelände. Wir sind in Gruppe „C“.
Das erste was wir sehen sind … Stormtrooper. Die „Anderen“ kommen später dann auch noch.
Aber eigentlich wollen wir ja die Plätze sehen, wo was passiert. Also ab zum Hauptkontrollraum. Dieser wird für die wichtige Phase nach dem Start und für die Tests dieser Phase genutzt. Hier gibt es -abgetrennt von dem eigentlichen Raum- ein Bereich für Besucher, die das ganze verfolgen können. Noch ist es hier ganz ruhig, doch das wird sich bald ändern. Bei der ESOC sind die Uhren alle auf die „Koordinierte Weltzeit“ eingestellt. Also im Winter eine, im Sommer zwei Stunden später als die Darmstädter Zeit. So ist man immer sicher, von welcher Uhrzeit gerade gesprochen wird.
Weiter geht es mit den Missionsräumen. Erst die Erdbeobachtung: GOCE, Swarm, Sentinel, … und wie sie alle heißen.
Dann der „astronomy mission control room” mit gaia, xmm und Integral. Also die Missionen, die das Weltall untersuchen. Gaia hat sogar eine eigene Fahne, die beim Start mit in Kourou dabei war und nun hier hängt.
Nun der „Netzwerkraum“ von wo aus die Empfangsantennen und die Verbindung dorthin überwacht werden. Der Raum für die Flugbahnberechnungen ist noch sehr leer, aber beim Start wird es hier auch voll sein. Da zählt jeder Kopf, damit am Ende der Satellit da ist, wo er hin soll.
Überall auf dem esa Gelände verteilt gibt es mittelgroße Bilder / Mosaiken, die die Arbeit in dem Bereich symbolisieren.
Insgesamt sind auf dem gesamten Gelände sehr viele Schautafeln, Modelle, … Sehr schön, wie man sehen kann, woran hier gearbeitet wird.
Weiter geht es zu den Räumen der Planetenmissionen. Von hier aus werden mars express, exo mars und cluster kontrolliert und auch die Rosetta Daten kamen hier an.
Interessant war auch der Bereich der Beobachtung und Verfolgung des Weltraumschrottes.
Damit die Satelliten sicher um die Erde fliegen können, muss kontrolliert werden, wo sich die größeren Objekte befinden. Inzwischen gibt es über 35.000 Teile, die größer als 10 cm und viel, viel mehr noch kleinere. Und schon diese können beachtliche Schäden anrichten.
17:25 Uhr: Zurück von der Tour, gab es erstmal eine Kleinigkeit zu Essen und zu Trinken, viele Kennenlerngespräche und eine Begrüßung durch den ESA Leiter der Missionskontrolle Paolo Ferri. Und wir haben @Connespace getroffen. Das erste ToDo ist erledigt.
Dann wurden Gruppenfotos der kleinen
und großen #Sentinel2Go Teilnehmer gemacht.

20 Uhr: Los geht es zum Abendessen ins Braustüb´l. Wieder eine gute Gelegenheit mit den Anderen ins Gespräch zu kommen. Es gab regionale Küche, „Grüne Soße“, „Handkäs“, Wurst, aber auch Käsespätzle und Haxen. Sicher sehr interessant für die ausländischen , aber auch viele deutsche Teilnehmer. Vielleicht jedoch etwas schwer für ’ne anstehende Nachtschicht. Aber wir wissen ja uns zu beherrschen 🙂
22:15 Uhr Wir sind wieder zurück. Weiter geht es mit kennenlernen, austauschen, Kontakte knüpfen.
Dann kam das „Pre-Launch Briefing“; also die Einweisung vor dem Start. In dem super guten, lockerem Vortrag gab es mächtig vielen Informationen & Geschichten:
- ‚Kollegen können furchtbar sein und sie sind es … und das ist gut so!‘ denn nur so sind die Testsimulationen vor dem der Satelliten wirklich hilfreich
- vor jedem Start gibt es “Viel Glück” Karten der anderen Missionen damit alles klappt
- die Vega Rakete ist ähnlich wie eine Feuerwerksrakete und hebt richtig schnell ab
- erst wenn das Signal des Satelliten da ist und die Sonnensegel ausgefahren sind heißt es “Wir haben eine Mission”
- “Space ist schwierig” – “Es wird Probleme geben” – “Aber wir werden sie lösen!”
und Bildern.
Anschließend stellte sich jeder der Teilnehmer allen ganz, ganz kurz vor. Überraschenderweise hat es sehr gut geklappt.
ca. 23 Uhr: Der angekündigte Film „Home“ von Yann Arthus-Bertrand wird gezeigt. Nebenbei wird sich weiter unterhalten und herumgelaufen, so dass wir ihn uns auf jeden Fall noch mal ansehen müssen, aber auch nicht einschliefen.
0:49 Uhr: Noch 2 Stunden. Einige Augen werden schwer. Astro macht auch erst mal ’ne Pause. Aber nachher ist er wieder topfit.
So, den zweiten Teil, also den ursprünglichen Grund der Reise, den gibt es später 🙂
Die Fotos sind selber gemacht. Nur die „… (esa_event)“ Bilder habe ich aus dem esa_events Flicker Album