Ja, ich hab fast das Gleiche schon mal vor 5 Jahren veröffentlicht. Aber, ja, es begeistern mich immer noch, wenn ich diese alten Zeitungsartikel über Sigmung Jähn und Walerie Bykowski ansehe. Deshalb sind sie für mich auf jeden Fall ein wichtiges #ZeitZeugnis . Deshalb wiederhole und ergänze ich einfach den Artikel zum morgigen 40sten Jahrestag.
Vor 40 Jahren war ich in der zweiten Klasse. Deutschland bestand aus zwei Teilen und den Menschen auf beiden Seiten der Mauer wurde eingeredet, sie seien die besseren Deutschen. Im östlichen Teil -also der DDR- gab es oft die verschiedensten Sachen nicht ausreichend zu kaufen. Viele Häuser und Strassen waren grau und kaputt. Es wurde viel darüber geredet wie gut wir waren, aber man merkte es nicht wirklich. Der Fortschritt schien bei uns langsamer voran zu kommen.
Damals hoben noch nicht so oft Raketen ab. Es war immer wieder etwas Außergewöhnliches. Wir haben natürlich mehr von den Raketenstarts in der UdSSR mitbekommen. Und diesmal flog ein Bürger der DDR in den Weltall. Für mich war es damals weniger das Gefühl jetzt etwas Besonderes zu sein, sondern eher ein Gefühl von „Wir können das auch!“.
Ich selber fand Astronomie und Raumfahrt genauso spannend wie viele andere Kinder in dem Alter und wie unzählige andere Dinge. Den Start selber verfolgten wir nicht; ich glaube, wir waren damals gerade im Urlaub.
In der Schule war es üblich, dass man zu besonderen Anlässen Artikel und Bilder aus Zeitungen suchen und aufkleben musste. Nun war der Start des ersten Fliegerkosmonauten ein besonderer Anlass und so entstanden diese beiden Seiten:
Wem die Schrift eines Zweitklässlers etwas schwer fällt:
Der erste Deutsche im Weltall ein Bürger der DDR
Am 26. August 1978, 15:51 Uhr MET startete in der SU das Raumschiff Sojus 31.
Raumschiffkommandant Oberst Waleri Bykowski
Forschungskosmonaut Sigmund Jähn
Und hier die Bilder noch mal in größer, um auch die Texte lesen zu können.
Inzwischen ist Deutschland wieder ein Land und der Fortschritt scheint es immer eiliger zu haben.
Ich selber arbeite nun in dem Unternehmen (bzw. seinem Nachfolger), das damals die MKF-Kamera entwickelte. (Auch wenn meine Arbeit überhaupt nichts damit zu tun hat und es in dem Unternehmen auch den Bereich für die Kamera nicht mehr gibt.)
Vor ein paar Jahren dürfte ich Sigmund Jähn persönlich erleben und lernte ihn als einen sehr bescheidenen, ruhigen und interessanten Mann kennen. Er war der Erste, der auf Astro unterschreiben durfte.
Heute fliegen Menschen regelmäßig in das Weltall und wir berichten darüber und sind dadurch mit dabei. Inzwischen fliegt mit Alexander Gerst der 11. Deutsche im Weltall und begeistert wieder Kinder und Jugendliche (und Erwachsene) für die Raumfahrt. Vielleicht schreibt in 40 Jahren ja wieder jemand über „seinen ersten Start eines Astronauten“
Mein lieber, das ist ein sehr schöner Artikel. Leider kann ich Deine Handschrift nicht lesen, aber trotzdem.
Ich kann hier noch etwas sehr schönes zu diesem Zeitzeugnis ergänzen.
In Folge 12 des Podcasts #raumzeit war Sigmund Jähn zu gast. Es lohnt sich wirklich, da mal rein zu hören.
https://raumzeit-podcast.de/2011/04/08/rz012-sigmund-jaehn/