Inzwischen schon fast 25 Jahre in Jena wohnend, ist das Planetarium auch für mich ein gewohnter Anblick von außen und (wahrscheinlich viel zu selten) von innen. Aber es wurde bereits einige Male hier von ihm berichtet.
- Die #SoFi2017 und eine unartige Wolke im Planetarium Jena
- Planetariumsshow „Der Mond“
- „Eingefangene Sterne live für Kinder“ im Planetarium Jena
Auch die Tatsache, dass 2023 das 100-jährige Jubiläum des ersten Projektionsplanetariums gefeiert wird, ging nicht an mir vorbei.

Mir war jedoch nicht klar, dass das Planetarium in Halle Kanena das erste Schulplanetarium der damaligen DDR war und inzwischen bereits 60 Jahre auf der Kuppel hat. Umso mehr freute ich mich, eine Einladung zur Geburtstagsfeier erhalten zu haben und diesen besonderen Tag mit ihnen gemeinsam zu feiern.
Und, es war eine gelungene Feier.

In der Begrüßung und Ansprache durch den aktuellen Vereinsvorsitzenden Detlef Fliege gab es einen kurzen und interessanten Abriss zur Geschichte des Planetariums und der dazugehörigen Sternwarte. Nun wurde mir auch deutlich, wie viel Engagement und Kraft in das Projekt gesteckt wurde, gerade hier -etwas außerhalb von Halle- das Vorbild für etliche andere Planetarien dieser Größe entstehen zu lassen.
Und natürlich erinnerte ich mich auch an meine Zeit als Schüler in der DDR, in der ein Besuch in einem Planetarium einfach dazu gehörte.
Anschließend gab Dr. Andreas Schmidt von der Carl Zeiss Jena GmbH / von der Gesellschaft Deutschsprachiger Planetarien / von der International Planetarium Society einen Rückblick auf 100 Jahre Projektionsplanetarien. Mit interessanten Bildern und Einblicken nahmen wir an der Entwicklung der Projektionsgeräte teil und bekamen einen Ausblick auf die Aktivitäten zum 100-jährigen Bestehen des Planetariums.

Informationen zu den Aktivitäten sind auf der Seite Centennial of the Planetarium auch auf deutsch zu finden.
Nun war ausreichend Zeit zu Gesprächen, Erfahrungsaustausch und geselligem Beisammensein. Eine bunte Mischung aus Gästen von andern Planetarien, Vereinsmitgliedern und Besuchern ermöglichte manch interessanten Plausch.
Da es doch ziemlich windig und somit kühl war, boten die kurzweiligen Präsentation zur Astrofotografie von DeepSky Objekten und der Sonne nicht nur beeindruckende Aufnahmen, sondern auch die Gelegenheit sich aufzuwärmen.
Abschließend präsentierten Angel und Keks zusammen mit einer Teilnehmerin der von ihnen betreuten Nachwuchsgruppen einen lustigen und abwechslungsreichen Planetariumsblick zu den Sternen über Kanena.
Und wieder schwappte das beeindruckende Gefühl über. wie viel Herzblut und Leidenschaft in die Aktivitäten gesteckt werden (aber auch notwendig) sind, um derartige gemeinnützigen Veranstaltungsorte am Leben zu halten.
Freuen wir uns also gemeinsam auf die anstehenden kommenden Geburtstage der in den 60-er Jahren errichteten Kleinplanetarien. Freuen wir uns auch auf die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehens einer großartigen technischen Meisterleistung, die die unendlichen Weiten und Bewegungsabläufe am Himmel anschaulich erklären. Vor allem in einer Zeit, in der die Erkenntnisse der Wissenschaft immer wieder negiert werden und technische Entwicklungen und Errungenschaften für selbstverständlich gehalten werden.
Ich kann mir gut vorstellen, hier in den kommenden 18 Monaten (dem Zeitraum der Feierlichkeiten zu Ehren der ersten nicht öffentlichen Vorführung im Deutschen Museum und der Eröffnung des weltweit ersten Projektionsplanetariums am 7. Mai 1925 im Deutschen Museum in München) zu diesem Thema weiter zu berichten. Seid gespannt.
Nochmals vielen Dank für die Einladung weiterhin viel Erfolg und Spaß bei den Aktivitäten im Planetarium.
Update 2023-10-08
Gerne gebe ich hier einen Hinweis von Gerhard (Blindnerd.de) vom weiter.
Tim Pritlove hat in der Folge 207 vom 13.02.2015 des Podcasts „CRE: Technik, Kultur, Gesellschaft“ „eine ganz tolle Sendung zur Geschichte der Planetarien veröffentlicht.“
Da es da noch etliche andere interessante Gespräche zu dem Thema gibt, werde ich mal versuchen sie in einem extra Beitrag zusammenzufassen.



Ja, und das ist auch gut so und Teil der 100-jährigen Geschichte.
Aber das Erlebnis ist doch schon noch mal ein ganz anderes und natürlich haben viele Eltern nicht das Hintergrundwissen wie die mit Herzblut an den Projektoren stehenden Präsentatoren. 😉
Man hat ja heutzutage sein Planetarium zu Hause 😀 Mit dem man auch die astronomische Bildung in Kita und Schulen bringen kann. Und nicht warten muss, dass diese zum Planetarium gehen muss.
Natürlich ist die Technik dieser kleinen Geräte eine ganz andere, nämlich nur ein simpler Projektor.