Wir haben einen schon etwas älteren, aber schönen Text gefunden, in denen Remco Timmermans erklärt, welche 11 Dinge -die mit Wissenschaft und Weltraum zu tun haben- Kinder machen sollten, bevor sie 11 sind. Da wir den Text sehr gut finden, haben wir ihn aus dem Englischen übersetzt und einige aktuelle Bemerkungen hinzugefügt.
„Fifty things to do before you’re 11 and three quarters“ -also „50 Dinge die du tun solltest, bevor du 11 drei viertel bist“. Dies ist der Titel einer Checkliste für Kinder des britischen National Trust (@nationaltrust). Einerseits ist sie eine große Inspiration für Kinder, die gerade in einem Alter sind, in dem sie nie wissen, was sie tun sollen. Anderseits weist sie Eltern darauf hin, dass viele Kinder als Couch-Potatoes -also nur noch drinnen Sitzende- aufwachsen. Kinder verlieren den Kontakt zur Natur. Sie wissen nicht mehr, wo ihr Essen herkommen und fürchten, sich draußen die Hände schmutzig zu machen. Mit der Liste von 1) auf einen Baum klettern, 2) einen wirklich großen Hügel runter rennen, 3) in der Wildnis campen und 47 anderen coolen Aktivitäten sollen Kinder angeregt werden, raus zu gehen und von der Natur inspiriert zu werden.
Ich persönlich denke, dass Wissenschaft und Weltall ein ähnliches Schicksal haben wie die Natur. Aus irgendeinem Grund haben die zuvor erwähnten jungen Couch-Potatoes keine Berührung mehr mit ihnen. Wo also der National Trust die Kinder raus lockt um 50 coole Dinge in der Natur zu tun, sollten wir spacetweeps (also die, die begeistert Neuigkeiten zum Weltall über Twitter, Facebook , … verbreiten) uns bemühen, sie 11 coole wissenschaftliche Dinge erleben zu lassen.
11 Dinge aus Wissenschaft und Weltall die du tun solltest, bevor du 11 bist
Hier ist also eine neue Checkliste für euch oder eure Kinder (oder Enkel oder Nachbarskinder oder Schüler):
1. Schaut euch einen Raketenstart an
Ihr mögt denken, dass es ohne Space Shuttle keine Weltraumforschung mehr gibt. Stimmt nicht! Wir leben in einer der aufregendsten Epochen der Entdeckungen im Weltraum. Fast wöchentlich startet eine neue Rakete. Fast alle können live zu Hause über das Internet beobachtet werden! Schaut hier im Kalender, um herauszufinden, wann der nächste Start stattfindet.
2. Seht die ISS über euch hinweg fliegen
Wusstet ihr, dass ihr die Internationale Raumstation fast täglich von zu Hause aus sehen könnt? In der Abenddämmerung oder im Morgengrauen ist die ISS eines der hellsten Objekte am Himmel! Wie ein sehr heller Stern, nur, dass sie sich zügig bewegt und nicht blinkt. Folgt einfach @twisst auf Twitter oder schaut bei Heavens Above oder der NASA nach den nächsten Beobachtungsmöglichkeiten für eure Gegend!
3. Findet Venus, Mars, Jupiter und Saturn am Himmel
Wenn ihr in der Nacht hoch zum Himmel schaut, werdet ihr Hunderte von Sternen sehen. Aber einige dieser Sterne sind eigentlich Planeten unseres Sonnensystems. Im Moment könnt ihr recht leicht vier Planeten sehen. Jupiter ist am Abendhimmel und Venus am Morgenhimmel zu erkennen. Aber man kann dann auch den orange-roten Mars und den Saturn finden. Schaut in speziellen Computerprogrammen nach oder in der monatlichen Himmelsvorschau (z.B. auch hier bei den AstroZwergen)
4. Seht einen fallenden Stern (und wisst, was es ist)
Ich bin sicher, ihr habt schon alle einen fallenden Stern gesehen. Aber in Wirklichkeit fallen Sterne nicht. Vieles kann mit Sternen geschehen, aber fallen können sie nicht. Meistens, wenn ihr für einen Bruchteil einer Sekunde eine aufleuchtende Spur am Himmel seht, ist es ein sandkorn- oder kieselsteingroßer Meteorit, der in unserer Atmosphäre verbrennt. Wenn es länger als einen Bruchteil einer Sekunde dauert, war es größer als ein Kieselstein. Noch größere Steine schaffen es manchmal bis auf den Boden. Deckung!
5. Besucht eine Volkssternwarte, um die Jupitermonde zu beobachten
Sobald ihr die Planeten am Nachthimmel gefunden habt, ist es Zeit, genauer hinzuschauen. Die meisten Städte haben eine Volkssternwarte mit einem Teleskop. Bei Google findet ihr auch eine in eurer Nähe. Oft haben sie spezielle Angebote für Kinder, um coole Dinge im Sonnensystem zu beobachten. Jupiter ist mit seinen farbigen Bänder auf der Oberfläche besonders interessant. Und ich bin sicher, ihr werdet dabei auch 4 seiner Monde sehen!
6. Schaut euch Sonnenflecken an
Okay, dieses ist etwas für den fortgeschrittenen Himmelsbeobachter. Wusstet ihr, dass die Sonne kältere Zonen auf der Oberfläche hat? Diese sind als Sonnenflecken, also dunkle Flecken auf der gleißend hellen und heißen Oberfläche der Sonne bekannt. Ihr könnt sie nicht mit dem bloßen Auge zu sehen. Aber mit ein paar einfachen Werkzeugen werden sie sichtbar. Da dies etwas gefährlich ist, bittet jemanden, der sich damit auskennt euch zu helfen. Eure lokale Sternwarte hat bestimmt die besten Hilfsmittel, aber eine gute Sonnenfinsternisbrille tun es auch. Durch das Herausfiltern des hellen Sonnenlichtes mit speziellen Filtern oder der Sonnenfinsternisbrille sind die Sonnenflecken zu sehen. Warnung: Nie in die Sonne mit bloßem Auge zu sehen! Das verursacht bleibende Schäden am Auge.
7. Trefft einen Astronauten
Durch den Einsatz von Social Media (also Twitter, Facebook, Google+, …) ist es heute nicht so schwierig, mit einem echten Astronauten in Kontakt zu bekommen. Ihr könnt ihnen mit dem Twitter- oder Facebook-Account eurer Eltern oder älteren Geschwistern sogar folgen. Viele von ihnen sind glücklich, eure Fragen online zu beantworten. Sogar die Astronauten an Bord der Internationalen Raumstation könnt ihr erreichen! Mit ein wenig mehr Aufwand kann man auch Veranstaltungen mit Astronauten besuchen. Das Kennedy Space Center in den USA organisiert wöchentlich Treffen, aber auch in Museen, Observatorien und manchmal sogar Schulen werden Astronauten aus der ganzen Welt eingeladen.
8. Besucht ein Wissenschafts- oder Weltraummuseum
Klingt langweilig, oder? Nun, gebt den Museen eine Chance. In Museen gibt es meistens nicht mehr diese staubigen Glaskästen mit rostigen Gegenstände oder (noch schlimmer) Bilder aus längst vergessenen Zeiten. Wissenschaftliche Museen sind eigentlich ziemlich coole Mach-mit-Spielplätze für Kinder in deinem Alter. Spielt realistische Computerspiele, um mit dem Raumschiff an der ISS anzudocken, startet Raketen oder begebt euch in die Vergangenheit der verschiedenen Planeten. Fragt nach speziellen Aktivitäten für Kinder. Ihr könnt vielleicht im Museum schlafen, erhaltet einen Blick hinter die Kulissen oder macht ein echtes Astronautentraining. Und ja, ihr könnt auch echte Raketen anfassen.
9. Berührt den Mond
Während des Apollo-Programms brachten die Astronauten eine Menge Souvenirs von dem Mond mit zurück zur Erde. Ein Großteil von dem Staub und den Steinen die auf dem Mond gesammelt wurden, ist jetzt in Ausstellungsvitrinen an vielen Orten in der Welt. So könnt ihr den Mond im KennedySpaceCenter oder dem Smithsonian’s National Air and Space Museum in den USA sowie im SpaceExpo in den Niederlanden berühren. Auch in Deutschland sind Steine vom Mond in einigen Museen ausgestellt.
10. Verwendet ein GPS oder Navigationssystem
Wusstet ihr, dass ihr in direktem Kontakt mit mehreren Satelliten seid, sobald ihr ein GPS-Gerät oder Auto-Satellitennavigationssystem verwendet? Auch das Smartphone hat wahrscheinlich einen eingebauten GPS-Empfänger. Die meisten GPS-Geräte haben eine Einstellung, wo man sehen kann, wie viele Satelliten sie verfolgen. Mit Hilfe dieser Satelliten wisst ihr jederzeit genau, wo ihr sind! Wie wäre es also mal mit der Suche nach einem GeoCache?
11. Startet eure eigene Rakete
Ihr braucht nicht gleich ein Space Shuttle zu bauen, um ein Raketeningenieur zu sein. Vertraut mir, es ist viel einfacher als ihr glaubt. Eine Rakete ist eigentlich nicht mehr als eine große Röhre, die durch eine Menge von Kraft angetrieben wird! Die einfachsten Raketen werden von etwas angetrieben, das ihr bei euch zu Hause findet: Wasser! Hier gibt es Anweisungen für eine einfache Wasserrakete oder -als Schulprojekt- für eine etwas komplexere Wasserrakete . Ich hoffe, dass du keine Angst nass zu werden!
Ich möchte noch einen weiteren Punkt hinzufügen: Erledigt die Checkliste gemeinsam mit euren Freunden. So macht es noch viel mehr Spaß und wir haben noch mehr Kinder an Wissenschaft und Weltall begeistert.
Remco, vielen Dank, dass wir deinen Text nutzen durften. Vielleicht wird da ja noch mehr draus.
Also, viel Spaß! Vielleicht hat ja mal jemand Lust zu schreiben, was er von der Liste schon erledigt hat. Viele Grüße Euer Astroi
Das ja Klasse. Gefällt mir sehr und ich habs gleich mal auf meine FB-Seite gestellt.
Ach schön! Da fehlt mir nur eines aus der Liste, aber meine Eltern wollten nicht nach Florida. 😉