kommt nun der Bericht über ihre wohl letzte Beobachtungsnacht im Jahr 2016.
Vielen, vielen Dank und vielleicht regt es ja auch weitere AstroZwerge an, uns ihre Beobachtungen zu schildern.
Mein Beobachtungsbericht vom 30.12.2016
Hallo liebe AstroZwerge!
Ende letzten Jahres habe ich meine Mutter gefragt, ob ich mit ihr raus gehen kann, um die Sterne zu beobachten. Dafür habe ich mein tolles Fernglas mitgenommen, das ich zum Geburtstag bekommen habe (6 x 30 mm von Kowa). Das Fernglas zeigt alles nur 6mal größer, so kann ich mich trotz der Vergrößerung noch gut am Himmel zurecht finden.
Nina beobachtet mit ihrem Fernglas die Plejaden
Doch bevor es raus ging, habe ich mich ganz warm angezogen. Außerdem habe ich mit meiner Mutter am Computer im Programm Stellarium geguckt, welche Sternbilder wir überhaupt beobachten können. Vorbereitung ist wichtig. Für den Computer gibt es das Programm kostenlos. Für unterwegs haben wir Stellarium auch als App. Die kostet aber etwas.
Ich wollte unbedingt ein paar tolle Sachen am Himmel alleine finden. Mit etwas Hilfe habe ich das auch geschafft und ich möchte euch davon erzählen.
Als erstes habe ich mir mit meiner Mutter das Wintersechseck am Himmel angeschaut und die Sternbilder erklären lassen. Das Wintersechseck setzt sich zusammen aus den 6 Hauptsternen der Sternbilder Fuhrmann, Zwillinge, Kleiner Hund, Großer Hund, Orion und Stier. So konnte ich mich gut orientieren.
Wintersechseck mit Linien
Am einfachsten waren die Plejaden zu finden. Sie sehen so aus wie ein winzig kleiner Wagen am Himmel. Sie gehören zum Sternbild Stier und sind ein offener Sternhaufen. Die Plejaden werden auch oft M45 genannt. Wir haben zusammen bei „fragFINN.de“ gesucht, wofür das M steht. Das M steht für Messier. Charles Messier war ein Astronom, der auf der Jagd nach Kometen war. Alle Objekte, die keine Kometen waren, hat Messier auf eine Liste gesetzt. Es gibt 110 Messierobjekte. Die Plejaden waren ganz toll im Fernglas zu sehen. Es waren ganz viele Sterne auf einem Haufen.
Plejaden
Als nächstes habe ich den Orionnebel (M42) gesucht. Orion erkenne ich jetzt schon immer an den 3 Gürtelsternen. Unter den Gürtelsternen sind nochmal 3 Sterne, wo dann in der Mitte der Orionnebel ist. Es sah so aus, als wäre ein Stern von Nebel umhüllt. Meine Mutter erinnerte mich bei der Beobachtung ans „indirekte Sehen“. Das kann ich schon ganz toll. Indirektes Sehen macht man, wenn ein Objekt am Himmel ganz schwach ist. Man muss absichtlich an dem Objekt vorbei gucken, damit das Licht auf die besonders empfindlichen Zäpfchen im Auge fallen. Dann sieht man es nämlich viel besser. Beim Orionnebel konnte ich dann plötzlich sehen, dass von dem vorher kleinen Nebel noch Nebelstreifen zur Seite weg gingen. Das müsst ihr unbedingt mal ausprobieren. Das funktioniert wirklich.
Orionnebel M42
Etwas schwieriger zu finden war M41. Das ist ein offener Sternhaufen im Sternbild Großer Hund. Als erstes habe ich Sirius mit meinem Fernglas gesucht. Den müsst ihr euch unbedingt angucken, weil er so schön in allen Farben leuchtet. Außerdem ist Sirius der hellste Stern am Himmel. Den werdet ihr ziemlich leicht am Himmel finden. Der Sternhaufen M41 liegt etwas unterhalb von Sirius. Er ist als matschiger Fleck sehr deutlich im Fernglas zu sehen.
Großer Hund mit M41
Aber ich habe auch Objekte ohne Fernglas gefunden, die man schon mit bloßem Auge sehen kann. Das waren die Andromedagalaxie und der Doppelsternhaufen h + Chi Persei. Das geht in der Stadt bestimmt nicht, weil es dort durch die viele Beleuchtung viel zu hell ist. Bei uns am Stadtrand ist es dunkler als in der Innenstadt. Außerdem war der Himmel ohne Mond und das helle Mondlicht hat nicht gestört .
Die Andromedagalaxie habe ich mit „Starhopping“ gefunden. Das bedeutet, dass ich mit meinen Augen von einem Stern zum anderen gehüpft bin und mir den Weg dorthin gesucht habe. Vom Pegasusquadrat aus bin ich vom Eckstern oben links gestartet. Dann 2 Sterne nach oben und anschließend 2 Sterne nach rechts, und knapp rechts daneben sah ich ein winziges matschiges Fleckchen. So hatte ich die Andromedagalaxie gefunden.
Andromeda
Der Doppelsternhaufen h + Chi Persei liegt zwischen den Sternbildern Kassiopeia (Himmels-W) und dem Perseus. Die Sternhaufen sind aber auch nur ganz schwach zu sehen. Wenn ihr sie nicht gleich findet, dann schaut am besten zuerst mit dem Fernglas.
Doppelsternhaufen h und chi Persei
Dass ich so viele Sachen an einem Abend beobachtet habe ging nur deshalb, weil ich meine Mutter zur Unterstützung hatte. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich wahrscheinlich nur die Plejaden und den Orionnebel ganz alleine gefunden. Ich würde mich freuen, wenn auch ihr einmal versuchen würdet, eines der Objekte am Himmel zu finden. Gebt doch mal Bescheid, ob es geklappt hat. Das wäre echt toll! Meine Objekte habe ich von leicht nach schwer aufgeschrieben. Damit auch ihr eines der Objekte am Himmel finden könnt, haben wir euch noch aus dem Programm Stellarium die Sternbilder kopiert und die Objekte eingezeichnet. Sie sollen euch beim Suchen helfen.
Hoffentlich hat euch mein Bericht gefallen.
Viele Grüße und viel Spaß beim Beobachten wünscht euch
Eure Nina
Also, das ist doch wirklich ein super Beobachtungsabend gewesen und es ist ein toller Bericht dabei heraus gekommen. Uns hat er sehr gefallen. Mission #1 der MissionSterne: „Findet das Sternbild Orion am Abendhimmel!“ ist dabei auch schon erledigt. Glückwunsch!
Und natürlich schließen wir uns Ninas Aufruf an: „Versucht auch eines der Objekte zu finden und gebt Bescheid!“
Nochmals vielen Dank an Nina und viele Grüße auch an Euch, Eure AstroZwerge